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Installation einer Oracle Umgebung auf einem HP ProLiant DL380p Gen 8 Server
Ziel: Aufbau eines Aktive-Passive Verbundes für den Betrieb einer Oracle Datenbank im manuellen Standby Modus
Zwei identische HP ProLiant DL380p dienen als Hosts für eine Oracle Umgebung (im ersten Schritt noch Oracle 10.2.0.5 Standard Edition unter Oracle Linux 6).
Die beiden Server betreiben je eine Datenbank. Die Datenbank auf dem Server A ist dazu offen und aktiv, die Datenbank B wird als manuelle Standby Datenbank für den Notfall betrieben.
Prinzipielle Übersicht:
In der Oracle Standard Edition seht leider das Feature DataGuard für die automatische Synchronisierung der beiden Datenbanken NICHT zur Verfügung. Hier muss mit eigenen Skripten das Verhalten simuliert werden.
Schritte:
- Hardware verkabeln und einschalten
- iLO Konfigurieren
- Raid Konfigurieren
- OS installation
Installation der Hardware
Die Hardware, zwei HP ProLiant DL380p, werden identisch aufgesetzt.
Mehr zu diesem Server findet sich hier :
Die Systeme wurden bereits assembliert und mit der neusten Firmware geliefert.
Das System besitzt aber keine eigene CD Laufwerk und soll komplett remote über den iLO aufgesetzt werden.
Installation im Rack
- Mit dem mitgelieferten Schienen die Server im Rack einbauen
- Spannungsversorgung anschließen
- Das Netzwerk Kabel an dem mit iLO gekennzeichneten Port (neben dem Bildschirm Anschluss) anstecken
- Zwei Netzwerkkabel für die Server anschließen
- Server einschalten
- Server „Tag“ mit den iLO Adapter Namen und dem iLO Passwort abschreiben, Werte stehen auf der Unterseite des „Tag“!
Die Konfiguration/Installation der Server kann nun remote durchgeführt werden.
1. Onbord HP Integrated Lights-Out (iLO) über Browser starten
Per Default wert ist auf dem Ilo Adapter DHCP eingestellt.
Steht im Netz ein DHCP Server zur Verfügung, kann nun über die vergebene neue IP Adresse direkt auf den Server zugriffen werden (Auf den DHCP Server nach neuen Clients suchen, Name des iLO beginnt mit ILOCxxxxxx).
Alternativ steht beim Boot Vorgang die IP Adresse des iLO im unteren rechten Eck falls ein Monitor zur Verfügung steht.
Steht kein DHCP zur Verfügung, muss der iLO Adapter beim Boot Vorgang im RBSU eingerichtet werden (Taste F8 beim Booten!)
Über die ermittelte IP Adresse kann dann über einem Browser auf die iLO Oberfläche zugegriffen werden.
Am besten sollte der Microsoft Internet Explorer verwendet werden, damit lässt sich am bequemsten die Remote Konsole aufrufen.
Login mit dem User: Administrator
Password: ?
Normalerweise ist bei einem HP Server ein „Tag“ am Rechner mit den Initialen iLO Passwort befestigt. Dieser „Tag“ ist nun ein ausziehbares Stück Plastik unter dem Status Leds.
Auf der Rückseite von diesem „Tag“ befinden sich das Passwort und der Netzwerkname des iLO.
Nach dem Anmelden kann mit der iLO Oberfläche bequem auf dem Server zugriffen werden:
Steht eine Lizenz für die erweiterten Features für den iLO zur Verfügung diese nun unter Administration/Licensing eingegeben werden. Die Lizenznummer liegt dem Server in einem eignen Briefumschlag bei (falls das Feature auch gekauft wurde.-)).
Fehlt die Lizenz kann auch unter Evaluate HP Insight Management for FREE eine 6 Wochen gültige Demo Lizenz geladen werden.
Ohne die Lizenz kann zum Beispiel die Remote Konsole nicht genützt werden!
Über den iLO kann nun eine Remote Konsole auf den Server geöffnet werden.
Mit dieser Konsole lassen sich alle Installations- und Wartungsarbeiten durchführen.
Mehr über iLO:
2. Raid Konfiguration
Das System ist mit zwei 600 GB SAS und 6* 300 GB SAS Platten ausgestattet
Das Betriebssystem wird in einen Raid1 Verbund mit den beiden 600*er Platten installiert, die Datenbank wird in einem Raid5 Verbund mit dem 6*300GB Platten abgelegt.
Start der Raid Konfiguration
Anleitung siehe auch Array Konfiguration Handbuch
Für die erste Raid Konfiguration wird beim Boot Vorgang mit F5 die Smart Storage Administration Oberfläche gestartet.
Das bestehende Raid 1 Array wird behalten und die 6 300 Platten als Raid 5 konfiguriert:
Zusammenfassung:
Nach der Konfiguration muss der Server neu gestartet werden.
Informationen zu den hpsa Treibern für diesen Kontroller (wird mit RedHat 6 automatisch mit installiert):
Informationen zu der Karte:
Nach der Installation des OS den verwendeten Treiber für die Karte überprüfen:
3. Installation Betriebssystem über HP Intelligent Provisioning
Über die F10 Taste beim Booten wird HP Intelligent Provisioning gestartet.
Im Prinzip kann mit dieser Oberfläche für Linux und Windows die Konfiguration inkl. aller notwendiger Treiber stark vereinfacht werden. Das funktioniert aber nur für MS Windows, RedHat und SuSE Linux.
Leider wird das Installationsmedium für Oracle Linux 6.5 aber nicht erkannt, es muss mit der manuellen Option installiert werden und damit ist der Nutzwert recht gering.
Mehr über hier über HP Intelligent Provisioning.
Im erstem Screen wird die Sprache eingestellt und die Netzwerkverbindung sichergestellt.
Im nächsten Screen werden die Hardware Optionen eingestellt.
In Folge kann das zu installierende OS ausgewählt werden.
Über die „Remote Console“ kann die ISO Datei für die Installation auf den Server gemappt werden.
Allerdings wird in der Recommended Installation danach das Iso nicht erkannt…. Unable to find any valid media …, Oracle Linux wird nicht unterstütz.
Lösung: Auf „Manual“ setzen und erneut versuchen:
und im nächsten Dialog bestätigen:
Der Server schaltet sich aus (Console wird schwarz) und es passiert erst mal einen kurzen Moment nichts …. um dann nach einer gewissen Schrecksekunde aber wieder zu starten.
Remote Konsole nicht schließen, die Installations DVD ist ja noch gemounted!
Der Startscreen läuft durch und die OS DVD bootet.
Die normale Installation eines Oracle Linux kann beginnen.
Im Hintergrund taucht aber dann später im OS ein gemounteter „USB Stick“ mit den HP Treibern auf. Sollte das OS die Treiber nicht bereits mitbringen, können bei der Installation dieser Treiber angegeben werden.
mount .. /dev/sdc1 on /media/VID type vfat (ro,nosuid,nodev,uhelper=udisks,uid=500,gid=501,shortname=mixed,dmask=0077,utf8=1,flush) ls /media/VID/linux/redhat/*6u5* .. hpsa-3.4.4-125.rhel6u5.x86_64.dd .. hpvsa-1.2.8-140.rhel6u5.x86_64.dd
4. Linux Grund Installation von der DVD durchführen
Normaler Ablauf einer Linux Grund Installation.
- Installer Screen startet - next
- OS Sprache Englisch auswählen - next
- Tastatur nach Bedarf auswählen wie „German“ - next
- Specialized Storage Devices auswählen - next
- Unter der Tab „Basic Devices“ - Logical Volumen für die Installation auswählen (die zuvor definieren Raid1 Platten mit 600GB!) - next
- Maschinennamen „db02“ vergeben
- Configure Network auswählen
- Da nur zwei Netzwerkkarten benötigt werden, eth2 und eth3 mit „delete“ entfernen
- next
- Zeitzone auswählen wie Berlin - next
- Root Password angeben - next
- Create Custom Layout für die Diskverteilung auswählen - next
- Create Dialog für die Paritonen wird angezeigt
- /boot partition - Min 256MB ext3 / primary partion ⇒ 1GB ( Reicht auch 0,5GB - installer Default)
- swap partition - Server hat 128GB Memory ⇒ 8GB Parition ausreichend groß (Redhat empfiehlt 4GB)
- / partition - Hier wird auch das Oracle Software Verzeichnis liegen ⇒ Rest der Platte über Volumem Manager ( home Verzeichnis integriert um „Verschnitt“ Effekte zu minimieren.
- Result:
- Anlegen der / Root Parition in einer Volumen Group
- Plattenaufteilung Zusammenfassung:
- next - Dialog mit OK Bestätigen - die Partitionen werden angelegt
- Bootloader optionen bestätigen (/dev/sda) - next
- Basis Pakete für die Installation auswählen
- Database Server auswählen
- Customize now anwählen
- Databases auswählen und Client abwählen
- Falls auf dem DB Server eine X Umgebung gewünscht wird unter Desktop die Desktop Komponenten auswählen - für minimale Desktop Umgebung ausgewählt:
- next
- Installationsprocess berechnet alle Abhängigkeiten startet mit der Installation von 926 Paketen
- Zeitbedarf - da die Installation DVD als ISO über den ilO gemounted wurde muss mit ca. 20-30 Minuten Laufzeit gerechnet werden
- Reboot Button
- Prüfen das die DVD nicht in der Remote Console als „virtuel Device“ beim Booten noch definiert ist!
- Nach dem Reboot werden in einem Dialog die nächsten Konfigurationsschritte durchgeführt - Forward
- Lizenz akzeptieren - Forward
- Später registrieren - Forward - Dialoge bestätigen
- „Normalen User anlegen“ - wie ein User „Admin“ - Forward
- Uhrzeit über Zeitdienst synchroniseren lassen ( wie http://www.pool.ntp.org/zone/de )
- Kdump - nur bei Bedarf auswählen daher erstmal auslassen - Finsh
- Als root anmelden und nächste Schritte durchführen
5. HP Service Pack und Treiber
HP Service Pack for ProLiant 2014.02.0
Unter HP Service Pack for ProLiant 2014.02.0 kann die Service Pack DVD geladen werden.
Dazu muss allerdings ein persönlicher Account bei HP existieren bzw. angelegt werden.
HP Insight Diagnostics Software
Rechner inventarisieren: Unter HP Insight Diagnostics Software zur Verfügung um das System komplett zu erfassen.
7. Linux Grund Konfiguration durchführen
Nächste Schritte:
- Netzwerk Manager ausschalten
- Netzwerk Bonding einrichten
- OS update durchführen
Netzwerk Manager ausschalten
Der Netzwerk Manager kann sich relativ ärgerlich in einer per Hand gepflegten Umgebung (Netzwerk Scripte) verhalten.
Er überschreibt zum Beispiel die resolf.conf beim Boot Vorgang!
Ausschalten mit:
chkconfig NetworkManager off chkconfig | grep NetworkManager NetworkManager 0:off 1:off 2:off 3:off 4:off 5:off 6:off
Netzwerk Bonding durchführen
Netzwerk konfigurieren
Siehe Abschnitt bzgl. Bonding unter Ein neues VIP und ein neues Netzwerk einem RAC Cluster ONLINE hinzufügen
OS Update
Mit „yum update“ das OS über das öffentliche Repository aktualisieren.
Tools nachinstallieren:
yum install lsscsi.x86_64 yum install system-config-lvm
Hilfreiches Werkzeug nmon herunterladen und als nnmon in /sbin speichern ( siehe nmon_x86_64_rhel6)
Weitere Platten mit „system-config-lvm“ einrichten.
Damit ist der Server bereit für die nächsten Schritte um als Oracle Basis System zu dienen.
Oracle 10.2.0.5 Installation auf einem Oracle Linux 6 64Bit
Mit eine paar Tricks lässt sich nun auf dem Server auch die alte Oracle 10g R2 Variante installieren.
Siehe: Tipps für die Installation einer alten Oracle 10g R2 Umgebung auf einem neuen Linux